Bronchoskopiematerial: mindestens 2 ml (am besten 10 ml) im sterilen Röhrchen einsenden
Bronchoalveoläre Lavage: mindestens 20 ml im sterilen Röhrchen einsenden
Sputum: morgens vor dem Frühstück, Mund mit sterilem oder abgekochten Wasser oder Tee ausspülen, mindestens 2ml Auswurf (nicht Speichel) gewinnen, empfohlener Entnahmerhythmus je einmal an 3 aufeinander folgenden Tagen
Urin: 50 ml Morgenurin (kein Sammelurin wegen Kontaminationsgefahr) in sterilen (notfalls heiß ausgespülten, aber sauberen) Gefäßen auffangen, am Abend zuvor Flüssigkeitszufuhr einschränken (Konzentrierungseffekt!), empfohlener Entnahmerhythmus je einmal an 3 aufeinander folgenden Tagen
Liquor: im sterilen Röhrchen, mindestens 3 ml (möglichst 5 -10 ml) einsenden
Punktate: im sterilen Röhrchen mindestens 30 ml einsenden Biopsiematerial, Gewebe
Eiter: möglichst große Mengen in sterilen Gefäßen einsenden, kein Formaldehyd verwenden
Magenspülflüssigkeit: im sterilen Röhrchen mit Phosphatpuffer zur Neutralisation, Gewinnung morgens beim nüchternen Patienten durch Ausspülung des Magens mit physiologischer NaCl-Lösung, mindestens 20 ml einsenden
Prostatasekret, Sperma: im sterilen Röhrchen ohne Zusatz, Isolator-Blutkultur, Mykobakterien sind im allgemeinen resistent gegenüber Umwelteinflüssen, jedoch sollte ein Überwuchern der Keime durch schnell wachsende Begleitkeime in Grenzen gehalten werden und die Transportdauer von der Entnahme beim Patienten bis zur Verarbeitung im Labor 24 Stunden nicht überschreiten, ist eine Verarbeitung der Proben innerhalb von 24 Stunden nicht möglich, sind die Materialien bei 2-8°C aufzubewahren
Eine primäre Tuberkuloseerkrankung ist selten, vielmehr ist eine Reaktivierung nach jahrelanger Latenzphase in der Lunge oder nach hämatogener Aussaat auch in anderen Organen (Nieren, Lymphknoten, Knochen, Meningen usw.) die typische Erkrankungsform (postprimäre Tuberkulose). Nicht-tuberkulöse Mykobakterien haben in den letzten 20 Jahren deutlich an Bedeutung zugenommen, insbesondere in den Industrieländern.
NTM sind dabei von klinischer Bedeutung als Erreger von:
-Lungenerkrankungen ( M.abscessus, M.avium, M.intracellulare, seltener M.kansasii, M.malmoense, M.xenopi, ),
-Hauterkrankungen ( M.abscessus, M.haemophilum, M.marinum,),
-Lymphadenitis bei Kindern (M.avium, M.intracellulare),
-unspezifischen eitrigen Entzündungen (M.fortuitum),
-generalisierter Erkrankungen bei AIDS-Patienten (M.avium, M.chimaera, M.intracellulare, M.kansasii),
-schwere Infektionen nach Herzoperationen (M.chimaera).
Die mikrobiologische Diagnostik der Mykobakterieninfektionen beruht auf den klassischen mikroskopischen und kulturellen Verfahren. Daneben kommen molekularbiologische Verfahren zum Einsatz.